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MdB Binding: Ehrenamtspreise vergeben

Heidelberg/Rhein-Neckar - Die Jury hat entschieden: Die diesjährigen Preisträger des Ehrenamtspreises, den der Bundestagsabgeordnete Lothar Binding (SPD) stiftet, sind gefunden. Die Jury bestand aus Irmgard Mohr, Schriesheim, Marianne Carver, Heidelberg, dem Weinheimer SPD-Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Metzeltin und Michael Herdes aus Heidelberg. Man traf sich in Heidelberg- Rohrbach in der Gaststätte Traube.

Mit 125 Euro und einer 4-tägigen Reise in die Bundeshauptstadt Berlin wurde die Psychologische Beratung Heidelberg e.V. für die ehrenamtliche Beratungsleistung von Personen mit sozialen oder psychischen Problemen durch Bereitstellung eines unmittelbar erreichbaren, bürgernahen Angebotes bedacht.

Wie der Heidelberger Medienforum e. V. mit seinem Vorstand Jo Bauer leistet Professor Holger Haag mit dem Betreute Wohngruppen Heidelberg für allein stehende Menschen e.V. ausgezeichnete ehrenamtliche Arbeit, befand die Jury.

Nach Ladenburg geht ein besonderer Dank und Anerkennung. Ilse Schummer erhält den Preis wegen ihres starken Engagements in ihrem Verein „Freunde Ugandas e.V“. Für die Direkthilfe von „Frau zu Frau“ erhielt der Verein auch vom Premierminister Ugandas den „Award of Excellence.

Bei der Vielzahl der Bewerbungen, insgesamt beriet die Jury über 20 Vorschläge, fiel es schwer, eine Organisation oder Person nicht zu bedenken.

 Lothar Binding übergab die Preise zu jeweils 125€ mit einer persönlichen Widmung und dankte allen Preisträgern: "Bürgerschaftliches Engagement ist unverzichtbar für unsere Gesellschaft. Ihr Einsatz und der von weiteren ungefähr 22 Millionen Deutschen ist - abgesehen von der sozialen Bedeutung - auch unbezahlbar, mein Preis soll diese Bedeutung des Ehrenamts in der Gesellschaft deutlicher werden lassen", so der Bundestagsabgeordnete zum Abschluss.

v.l.n.r.:Ilse Schummer, Claudia Brauchle-Müller, Miriam Zitzewitz (beide PSH), LB, Jo Bauer, Medienforum, Adalbert von der Recke, Ursula Gutbrod (beide "Betreute Wohngruppen")

Preisträger:

 Der Verein "Betreute Wohngruppen für alleinstehende Menschen e.V." wurde 1987 gegründet und ging aus einer bereits bestehenden Privatinitiative hervor. Zwei Ziele des gemeinnützigen Vereins:

1. Wohnraumbeschaffung auf Dauer

2. Individuelle Betreuung: Rat und Hilfe in schwierigen Lebenslagen.

 "Das Ziel unserer Initiative ist die Wiedereingliederung von alleinstehenden Wohnungslosen durch das Angebot von unbefristetem Wohnen und ambulanter individueller Betreuung, Begleitung bei Behördengängen, Arbeitsplatzsuche, Schuldenregulierung, Arztbesuchen und Hilfestellung bei Alkoholismus (Einzelfallhilfe)."

 Der Verein verfügt z. Zt. über 110 Wohneinheiten, in denen ehemalige Wohnungslose wohnen. Die Wohnungen wurden von uns angemietet mit einer Mietgarantie. Die Betreuung findet in der Wohnung statt durch 3 SozialarbeiterInnen und ehrenamtliche HelferInnen. 

Der Umfang der Betreuung richtet sich nach dem Bedarf des Einzelnen. Basis ist, soviel Hilfe wie nötig und so wenig wie möglich anzubieten, um so die Eigeninitiative zu stärken. Diese Betreuung soll ein erneutes Straucheln verhindern und dem ehemals Wohnungslosen wieder ein aktives, selbstbewusstes und eigenverantwortliches Leben ermöglichen. Die Leitung des Vereins liegt in den Händen von ehrenamtlichen Kräften, so dass die Verwaltungskosten sehr niedrig sind und jede gespendete Mark fast ausschließlich den Betreuten zugute kommt.


 

Die Psychosoziale Hilfe e.V. (PSH) ist ein unabhängiger, weltanschaulich und konfessionell nicht gebundener Trägerverein der Psychologischen Beratungsstellen in Heidelberg und Dossenheim. Die PSH ist als gemeinnützig anerkannt und Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband. Sie widmet sich satzungsgemäß vor allem folgenden Aufgaben:

1.      Unentgeltliche Erstberatung von Personen mit sozialen oder psychischen Problemen durch Bereitstellung eines unmittelbar erreichbaren, bürgernahen Angebotes.

2.      Unentgeltliche Information über weitere Beratungs- und Therapieangebote in der Region.

3.      Weiterführende psychologische und psychotherapeutische Betreuung mit dem Ziel der Hilfe zur Selbsthilfe.

 Die Beratungsstellen der Psychosozialen Hilfe verstehen sich deshalb in erster Linie als "Erst(mal)-Beratungsstelle", d.h. als allgemein zugängliche Anlaufstelle für Menschen mit persönlichen Schwierigkeiten, gleich welcher Art. Ob Sie sich in einer Lebenskrise befinden, Probleme in den Bereichen Partnerschaft, Familie, Erziehung oder in sonstigen Kontakten mit anderen Menschen haben, ob Sie an Problemen im Bereich von Arbeit und Leistung oder unter Ängsten und Depressionen leiden: Wir versuchen, mit Ihnen gemeinsam einen Ausweg zu finden. Besonders wichtig ist es uns dabei, die Probleme in ihren Zusammenhängen zu sehen und anzugehen.

Das Team der Psychosozialen Hilfe besteht aus Diplom-Psychologinnen und Diplom-Psychologen, die der Schweigepflicht unterliegen.

 

Medienforum Heidelberg e.V.

Das Kommunale Kino möchte ungewöhnliche Perspektiven auf Filme und ihre Geschichte eröffnen. Dazu werden Filmschaffende eingeladen und Seminare angeboten, Filmreihen und Retrospektiven. Es möchte allen ein Forum bieten, denen gute Filme wichtig sind, und als Kinoinitiative, als die es begann, steht es jeder eigenen Initiative in Sachen Film und Kino mit Rat und Tat zur Seite. Neben Kinofilmen in allen Formaten bis hin zu Cinemascope kann es auch Archivkopien vorführen. Das Kommunale Kino möchte ungewöhnliche Perspektiven auf Filme und ihre Geschichte eröffnen. Dazu werden Filmschaffende eingeladen und Seminare angeboten, Filmreihen und Retrospektiven. Es möchte allen ein Forum bieten, denen gute Filme wichtig sind, und als Kinoinitiative, als die es begann, steht es jeder eigenen Initiative in Sachen Film und Kino mit Rat und Tat zur Seite.

 Im Bereich der Aktiven Medienarbeit besteht die Möglichkeit, selber Filme zu produzieren. Neben Einweisungen in die Technik, bietet das Medienforum auch Seminare und Fortbildungen an; zudem Beratung, Tipps und Hilfe bei der Produktion von Videos. Das Equipment umfasst analoge wie auch digitale Schnittplätze, sowie mehrere Kameras (digital, S-VHS, Hi8). Das Medienforum besitzt ein Fotolabor, in der man Filme entwickeln und Abzüge erstellen kann. Die Benutzung des Fotolabors ist nach Teilnahme an einer Einführung möglich. Ferner veranstaltet das Medienforum auch Fotokurse.

 Das Medienforum hat seine Räume im Karlstorbahnhof. Kulturhaus Karlstorbahnhof. Seit Dezember 1995 bietet das ehemalige Bahnhofsgebäude Theater, Kino, Musik und Diskussionsforen an. Erlebnisse unter einem Dach werden ermöglicht von den Aktiven des Theatervereins, Medienforums, des Eine Welt Zentrums und des kulturcafés unter Koordination und Kooperation des Trägervereins Kulturhaus Karlstorbahnhof e.V.

 

Freunde Ugandas e.V.

Im Jahre 1990 hatte Ilse Schummer die einmalige Gelegenheit auf Einladung eines afrikanischen Bischofs nach Uganda zu reisen. Einmalig deshalb, weil Bischof Ssekamania sie mit auf seine Pastoralreise nahm und sie dadurch in den tiefen Busch kam, direkt zu den Menschen, die später die Zielgruppe des Vereins werden sollten.

Während der Bischof nämlich seine vielen Amtshandlungen in den Dorfkirchen und Pfarreien vornahm, war Frau Schummer schnell von den Dorfbewohnern umringt - und meistens von den Frauen. Sie nahmen sie mit in ihre Hütten, oder versammelten sich unter einem Baum und die Frau aus Deutschland kam mit den Uganderinnen ins Gespräch! 13 Jahre sind seitdem vergangen, der Freundeskreis um Uganda wuchs, ein Verein wurde gegründet, es fanden sich staatliche und kirchliche Geldgeber und ein Partnerverein in Uganda wurde nötig, um die wachsende Anzahl von Projekten zu betreuen. Es wurde ein 4-Stufen-Programm entwickelt: 

1.      Eine Frauengruppe stellt einen Antrag auf Förderung und erhält bei Erfüllung verschiedener Voraussetzungen die erwähnte Grundausbildung.

2.      Nach Begutachtung während Ilse Schummers jährlichen Projektreise erhält die Gruppe die erste Gemeinschaftsförderung. In dieser Phase lernen die schwachen von den schlauen Frauen und werden langsam an das Wesen für dauerhaften Erfolg herangeführt: das Reinvestieren!

3.      In der nächsten Phase wird das Projekt auf die privaten Haushalte ausgeweitet, denn dort sind Arbeitseifer und Motivation am größten. Zu dieser Zeit sind aus den einst schüchternen Bittstellerinnen meist schon selbstbewusste Kleinunternehmerinnen geworden.

4.      Diesen hilft dann das Kleinkreditsystem des Vereins weiter, d.h. eine Gruppe erhält ein Darlehen, das mit niedrigem Zins unter den einzelnen Mitgliedern kreist, damit die Familienprojekte erweitert werden können. Dieser revolving loan muss nach 6 Monaten zurückgezahlt werden, damit dann andere Mitglieder der Gruppe profitieren.

 Aus den kleinen Anfängen vor 13 Jahren hat sich ein Netzwerk von über 150 Gruppen entwickelt. Unzählige Familien konnten ihren Lebensstandard verbessern, Scharen von Kindern strömen in die Schulen, weil endlich das Schulgeld erwirtschaftet werden kann. Nur, die Schulen platzten jetzt aus allen Nähten und müssen erweitert oder sogar neu gebaut werden.

NT





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