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Besuch der Eppelheimer Wild-Werke mit Bürgermeister Dr. Jürgen Beß. Führung mit Dr. Hans-Peter Wild und Eberhard Kraft (Februar 1999)

Wild-Werke: Hochmodern und innovativ

jh. Bei einem Besuch der Eppelheimer Wild-Werke informierten sich SPD-MdB Lothar Binding und Heidelbergs Bürgermeister Dr. Jürgen Beß zum einen über Produktionabläufe, zum anderen über Anliegen der Geschäftsleitung.

Eigentlich sei er ganz zufrieden mit dem Standort Deutschland und insbesondere mit Eppelheim, ein paar Anregungen habe er, so Firmenchef Dr. Hans-Peter Wild, aber schon, auf kommunal- wie auf bundespolitischer Ebene. In Eppelheim sind bei der Wild-Gruppe 1.200 Menschen beschäftigt, weltweit an 12 Standorten weitere 800.

So begrüße er die Pläne der neuen Bundesregierung, eine einheitliche Unternehmens-steuer einzuführen. Die Möglichkeit des Verlustrücktrags müße erhalten bleiben. Das produzierende Gewerbe sei letztlich, so Wild weiter, das finanzielle Rückgrat der Gesellschaft. Auch ein sparsameres Wirtschaften in öffentlichen Verwaltungen mahnte er an, wenn etwa ein Unternehmen in finanzielle Turbulenzen komme, so reagiere es mit Einsparungen und nicht mit der Aufnahme von Schulden. Er teile Lothar Bindings Auffassung, daß das Verhältnis von Steueraufkommen und Zinszahlungen für die enorme Staatsverschuldung mit 4:1 schlicht zu hoch sei. Binding merkte zudem an, daß sich die neue Bundesregierung zum Ziel gesetzt habe, die Nettoneuverschuldung stetig zurückzuführen.

Weiteres Thema war die Besteuerung von Abfindungen, die Dr. Wild für problematisch hält. Besonders bei älteren Arbeitnehmern komme es zu einer sozialen Schieflage, die Abfindung sei für diese Menschen als "Brücke zur Altersrente" gedacht.

Als Mitglied des Finanzausschusses wußte Lothar Binding zu berichten, dass schon Überlegungen in diese Richtung angestellt worden sind. Die neueren Vorschläge sehen eine geringere Besteuerung der Abfindungen vor als ursprünglich vorgesehen. Abfindungen können, über den steuerfreien Betrag hinaus, der von der Dauer der Betriebszugehörigkeit abhängt, auf fünf Jahre verteilt versteuert werden, was Empfänger von Abfindungen z.B. von 150.000 DM besser stellt als andere, die 500.000 DM erhalten, weil die verteilte Abfindung eine deutlich geringere Progressionswirkung hat.

Dr. Wild wünschte sich von der Politik insgesamt Vertrauenssicherheit, Unternehmer müssen mittel- und langfristig planen können, ohne verläßliche Rahmendaten sei dies schwer realisierbar.

Im Anschluß an das Gespräch wurden Dr. Beß und Lothar Binding von Eberhard Kraft fachkundig durch die Produktionsabteilung der Capri-Sonne geführt. Mit modernsten Maschinen aus eigener Entwicklung werden pro Tag bis zu 3 Millionen Tüten des Fruchtsaftgetränks hergestellt. Und das hygienisch einwandfrei und unter ständiger Prüfung der Qualität. Die Wild-Werke: ein innovativer Betrieb in der Region, gerüstet für das nächste Jahrhundert, freute sich Bürgermeister Dr. Jürgen Beß.


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