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MdB Lothar Binding und der Rektor der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Peter Hommelhoff, im Gespräch
(04. März 2002)

Fairneß als Leitmotiv

MdB Binding bei Rektor Hommelhoff


"Das neue Dienstrecht bietet viele Möglichkeiten und Chancen für den Wissenschaftsstandort Heidelberg", sagte der Bundestagsabgeordnete Lothar Binding (SPD) bei einem Gespräch mit dem Rektor der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Peter Hommelhoff. "Bei der Umsetzung der Dienstrechtsreform an der Universität Heidelberg, speziell bei der Einrichtung von Juniorprofessuren, ist für mich Fairneß das Leitmotiv", versicherte Hommelhoff und freute sich über die gute Zusammenarbeit von Politik und Universität.

In Heidelberg sind bereits zehn Stellen für so genannte Juniorprofessoren genehmigt, weitere zehn sollen folgen, verteilt auf alle Fakultäten mit Ausnahme der Medizin. Nach der Konzeption des Gesetzes ermöglicht die Juniorprofessur eine wissenschaftliche Karriere ohne die bisher vorgeschriebene Habilitationsschrift und gewährt den Kandidaten mehr Freiheit bei der Ausgestaltung ihrer Forschungs- und Lehrschwerpunkte als bisher. Innerhalb von sechs Jahren sollen Juniorprofessoren ihre Karriere ausgestalten können, Ziel ist die Berufung auf einen Lehrstuhl. "Die Qualifikationsphase wird durch die Reform verkürzt und gestrafft, deutsche Professoren werden jünger und international wettbewerbsfähiger", hob Binding die Vorteile der Neuregelung hervor.

An der Ruperto Carola sollen Juniorprofessoren in den ersten drei Jahren vier Semesterwochenstunden lehren. "Nach einer erfolgreichen Beurteilung ihrer Arbeit beabsichtigen wir, die angehenden Professoren in den letzten drei Jahren nur sechs Wochenstunden lehren zu lassen. Überdies gewähren wir ihnen ein Forschungsfreisemester", so Hommelhoff. Auch an dieser Stelle steht für ihn die Fairneß im Vordergrund. Die Reform sieht bis zu acht Stunden in der Lehre vor, diesen Rahmen wolle man jedoch nicht ausschöpfen, um Juniorprofessoren mehr Zeit für Forschungsprojekte zu gewähren. Die Ruperto Carola betrachtet die Juniorprofessur als neuen Qualifikationsweg neben der Habilitation. Diese soll in Heidelberg unverändert gepflegt werden.

Die Übergangsfristen für alle Wissenschaftler, die sich derzeit in der Ausbildungsphase befinden, seien reichlich bemessen, sagte Binding. Die Bundesländer, denen die Universitäten letztlich unterstehen, haben bis 2010 Zeit, die neuen Laufbahn- und Besoldungsregelungen umzusetzen. Rektor Hommelhoff erläuterte Lothar Binding die Unruhe, die ungeklärte Fragen im Zusammenhang mit der HRG-Novelle im Mittelbau hervor gerufen haben. Da mittlerweile die Ausführungsbestimmungen ausgearbeitet wurden, sei klar, dass kein Wissenschaftler Befürchtungen zu haben brauche, entgegnete Binding.

Künftig ist die Höhe des Gehalts von Lehrstuhlinhabern nicht mehr begrenzt. Das ist ein zusätzlicher Anreiz für Spitzenleute, an einer Universität zu lehren und zu forschen. Eine kleine Einschränkung machte Hommelhoff an dieser Stelle; wer an eine Universität komme, dürfe dies nicht nur aus finanziellen Gründen tun. "Vor allem die Freude an der Arbeit mit Studierenden muss ein wichtiges Kriterium sein", sagte er.

Besprochen wurde auch die Frage: Studiengebühren - Ja oder Nein? Rektor Hommelhoff plädierte für Studiengebühren im Master-Studiengang, der letztlich die Aussichten der Absolventen, gleich beim Eingangsgehalt höher eingestuft zu werden, erhöhe. In Magister- und Diplomstudiengängen soll die geltende Regelung angewandt werden, waren sich Lothar Binding und Peter Hommelhoff einig.




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